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Mann mit vollem Haar nach Haartransplantation

Zahlt die Krankenkasse die Haartransplantations-Kosten?

Dass es im Alter um den Kopf etwas zugig wird, ist nicht ungewöhnlich. Gerade bei Männern kommt es oft zu allmählich fortschreitendem Haarausfall. Ein Teil der Betroffenen nimmt den ästhetischen Makel hin. Ist ein gewisses Ausmaß erreicht, wird über eine Behandlung nachgedacht. Die Haartransplantation ist eine der letzten Methoden, um Kopf- oder Barthaare zu verpflanzen und die Folgen des Haarausfalls „zu verstecken“.

Haarausfall ist ein Phänomen, das tatsächlich mit dem Alter zusammenhängt. Und eine Erkrankung, die bei Männern besonders häufig auftritt. Laut Bundesverband der Zweithaar-Spezialisten sind 40 Prozent der Männer betroffen. Bei den Frauen ist der Anteil mit 20 Prozent um die Hälfte geringer. Gerade bei den Frauen ist das Bedürfnis groß, etwas gegen den Haarausfall zu tun. Zahlt die PKV alle Behandlungskosten?

Achtung: Bitte prüfen Sie, dass die eingegebenen Daten korrekt und vollständig sind. Ansonsten kann leider kein Vergleich erstellt werden.

1. Was kostet eine Haartransplantation oder -implantation?

Der Entscheidung für eine Haartransplantation geht im Regelfall eine längere Kranken- und Leidensgeschichte voraus. Besonders der gesellschaftliche Blickwinkel in Verbindung mit der Ästhetik spielt eine große Rolle. Wie teuer der Eingriff am Ende wird, hängt von individuellen Faktoren ab. Insbesondere das für die Haartransplantation vorgesehene Areal beeinflusst die Höhe der Behandlungsrechnung maßgeblich.

Durchgeführt wird die Behandlung im Regelfall ambulant. Anders als im Fall stationärer Behandlungen, wo die PKV direkt mit der Klinik abrechnen kann, greift an diesem Punkt die GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte).

Bei den Abrechnungsvorschriften ist die Haartransplantation mit einer Hyposensibilisierung oder einer Laserbehandlung der Augen vergleichbar. Es gibt drei wichtige Einflussfaktoren:

  1. Umfang der Behandlung
  2. Steigerungsfaktoren
  3. Behandlungsmethode.

Für die Haartransplantation haben sich zwei Techniken etabliert: FUT (Follicular Unit Transplantation) und FUE (Follicular Unit Extraction) etabliert. Da je nach Schwere des Haarausfalls unterschiedlich viele „Spenderhaar-Wurzeln“ gebraucht werden, rechnen die Ärzte nach Grafts ab.

Die Verpflanzung von Haaren hat in der GOÄ keine eigenständige Gebührenziffer. Daher wird nach dem Analogmodell abgerechnet. Auf der Rechnung tauchen Gebührenziffern auf, welche den Aufwand der Behandlung widerspiegeln.

Natürlich gilt auch bei einer Haartransplantation der Grundsatz, dass Ärzte mit Steigerungsfaktoren arbeiten dürfen. Die Regel ist ein 2,3-facher Faktor. Bei besonders fordernden Rahmenbedingungen ist ein 3,5-facher Faktor auf der Abrechnung zulässig. Dazu kommen noch Beratung/Erstvorstellung und OP-Planung, die Anästhesie sowie die Entnahme der Haare bzw. deren Aufbereitung.

Beispiel für die Kosten einer Haartransplantation (FUT Methode):

Gebührenziffer Bezeichnung und Faktor Kosten
GOÄ Ziff. 1 Beratung (auch per Telefon); 2,3-fach 10,72 Euro
GOÄ Ziff. 5 Untersuchung (symptombezogen); 2,3-fach 10,72 Euro
GOÄ Ziff. 1 Beratung (auch per Telefon); 2,3-fach 10,72 Euro
GOÄ Ziff. 491 Infiltrationsanästhesie großer Bezirke; 2,3-fach 16,20 Euro
GOÄ Ziff. 2385 Transplantation eines haartragenden Hautimplantates oder eines Dermafett Transplantates; 2,0-fach 139,88 Euro
GOÄ Ziff. 252A Haargraft; 1,5-fach 4368,75 Euro

Die eigentliche Transplantation errechnet sich als Analogziffer zur GOÄ 252: Injektion, subkutan, submukös, intrakutan oder intramuskulär mit einem einfachen Satz von 2,33 Euro je Graft. Da circa 1.250 Haargrafts verpflanzt werden, ergibt sich der entsprechende Abrechnungsposten.

Je geringer die Anzahl der transplantierten Haare, umso geringer fällt die Arztrechnung aus. Klingt natürlich trivial. Der Griff zum Taschenrechner macht sehr schnell klar, wie individuell unterschiedlich die Behandlungsrechnung ausfällt.

2. Wie ist der Ablauf einer Haartransplantation?

Bei der Haartransplantation als chirurgischem Eingriff geht es darum, Haarfollikel von einem Spenderbereich des Körpers in einen anderen Bereich zu verpflanzen. Grundsätzlich gibt es Unterschiede im detaillierten Ablauf einer Haartransplantation, was von der gewählten Methode abhängt. Einige allgemeine Schritte lassen sich trotzdem identifizieren.

  1. Anamnese und Beratung: Jeder Haartransplantation geht eine gründliche Untersuchung und die Anamnese voraus. Eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte und vollständige Betrachtung der Entwicklung des Haarausfalls sind essenziell für den späteren Erfolg der Haartransplantation. Während der Erstberatung prüft der Haarchirurg die notwendigen Voraussetzungen für eine Haartransplantation.
  2. Vorbereitung des OP-Feldes: Vor dem Eingriff zeichnet der Operateur mit einem Markierungsstift die gewünschte Haarlinie vor. Zusätzlich wird vor der Operation der Spenderbereich vorbereitet, um die Entnahme zu vereinfachen. Die Operation findet unter lokaler Betäubung beider Areale statt.
  3. Entnahme: Der Chirurg entnimmt einzelne Haarfollikel (Follicular Unit Extraction, FUE) oder einen Streifen Haut mit Haaren (Follicular Unit Transplantation, FUT) aus dem Spenderbereich. Die Entnahmestellen aus dem Haarkranz am Hinterkopf werden mit kleinen Stichen oder Klammern wieder verschlossen. Neben dem Kopfhaar kann auch eine Körperhaartransplantation mit Bart- oder Brusthaar durchgeführt werden.
  4. Präparation: Der Chirurg präpariert die entnommenen Haarfollikel oder den Hautstreifen in kleinere Einheiten, die im eigentlichen Transplantations-Prozess zum Einsatz kommen. Die Präparate werden in einer entsprechenden Nährlösung aufbewahrt.
  5. Transplantation/Einsetzen: Beim FUT und FUE wird zwar mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet. Im Empfängerbereich werden beim FUE beispielsweise Haarfolikel in vorbereitete Kanäle eingesetzt. Wie die Kanäle und Schnitte gesetzt werden, variiert je nach der individuellen Ausgangssituation.
  6. Nachsorge: Nach der OP kann in der Nachsorge mit Schmerzmitteln oder Antibiotika gearbeitet werden. Patienten sollten sich beim Haare waschen für eine Woche zurückhalten. Was etwas unbequem werden kann, ist das Schlafen auf dem Rücken, um den Empfängerbereich zu schützen.

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3. Übernimmt die Krankenversicherung die Kosten einer Haartransplantation?

Haartransplantationen werden im Regelfall nicht von Krankenkassen übernommen. Dafür gibt es eine sehr einfache Erklärung: Die Behandlung wird vornehmlich aufgrund ästhetischer Gründe vorgenommen. In der gesetzlichen Krankenkasse kann eine Leistungsübernahme nur stattfinden, wenn medizinische Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit vorliegt.

Aber: Es gibt Ausnahmen. Sofern die Haartransplantation aufgrund eines Unfalls oder schweren Erkrankungen nötig werden, besteht eine Chance auf die Leistungsübernahme. Eine dritte Option wäre ein Szenario, indem der Haarausfall schwere psychische Probleme verursacht.

Anders als die Kosten einer Schwangerschaft oder der Magenverkleinerung bei starkem Übergewicht erkennt auch die private Krankenversicherung in vielen Fällen keine medizinische Notwendigkeit an. Aus diesem Grund werden die Behandlungskosten im Ausnahmefall übernommen. Damit steht die Haartransplantation auf einer Stufe mit beispielsweise der Vasektomie. Wichtig: Komplett ausgeschlossen ist die Erstattung nicht. Privat versicherte Angestellte oder Beamte müssen sich vor der Unterschrift die Frage stellen, welche Versicherer Kosten erstatten.

4. Warum liegen Haartransplantationen im Ausland im Trend?

Haartransplantationen sind in Deutschland ein Fall für Selbstzahler. Weder die GKV noch private Krankenversicherer übernehmen die Behandlungskosten in der Mehrzahl der Fälle. Abgerechnet wird die Transplantation basierend auf der GOÄ – was eine hohe Arztrechnung nach sich zieht. Aus dieser Tatsache heraus erklärt sich, dass viele Patienten nach Haartransplantationen im Ausland suchen.

Hier sind die Behandlungskosten oft deutlich günstiger – aufgrund im Vergleich zu deutlich anderer Abrechnungsvorschriften. Die Kosten variieren in diesem Zusammenhang sehr stark. In Osteuropa kann eine Behandlung schon 1.000 Euro bis 1.500 Euro günstiger sein. Noch einmal deutlich weiter nach unten geht es beispielsweise in der Türkei. Einige Behandler bieten Paketpreise bereits unter knapp 2.000 Euro an.

Achtung: Die Entscheidung für eine Haartransplantation kann nicht allein über den Preis fallen. Der Blick auf Behandlungsstandards und Qualität ist in diesem Zusammenhang extrem wichtig.

5. Wie lange dauert der Heilprozess nach einer Haartransplantation?

Allgemein schreitet der Heilungsprozess sehr schnell voran. Bei richtiger Pflege und Nachsorge bilden sich die ersten Krusten bereits nach wenigen Tagen zurück. Haare waschen ist für die ersten fünf bis sieben Tage eher zu vermeiden. Bereits nach 10 Tagen bildet sich die Rötung nach dem Eingriff wieder zurück.

Parallel bildet sich das Spannungsgefühl zurück. Allmählich beginnen sich die Folikel in der Kopfhaut zu verankern. Es bilden sich neue Blutgefäße, welche die Versorgung der transplantierten Haare übernehmen. Etwa nach zwei Monaten haben sich die Haarwurzeln verankert. 12 Monate nach dem Eingriff gilt das Anwachsen der Folikel als abgeschlossen.

6. Welche Alternativen zur Haartransplantation gibt es?

Eine Transplantation ist ein vergleichsweise teurer Eingriff. Patienten versuchen daher, zuerst mit anderen Methoden zu arbeiten. Ein Ansatz besteht in der Verwendung verschiedener Medikamente, um den Haarausfall aufzuhalten. Hier muss klar sein, dass deren Wirkung zeitlich begrenzt sein wird. Eine weitere Alternative ist die Laserbehandlung. Allerdings setzt diese immer voraus, dass noch funktionsfähige Haarwurzeln vorhanden sind.

Diese Voraussetzung gilt auch noch für eine andere Therapie – die Behandlung mit Eigenblut. Im Rahmen der PRP Behandlung wird dieses unter die Haut gespritzt. Mechanische Hilfsmittel (s. Hilfsmittelkatalog) sind eine Haarverlängerung (sofern das eigene Haar in der Länge sehr dünn ausfällt) und Perücken. Letztere haben allerdings den Nachteil, dass Kunsthaar auffallen kann.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema

Hat die Haartransplantation Erfolg, kann sie ein Leben lang halten. Aber: Patienten müssen daran denken, dass nach etwa drei bis vier Wochen die transplantierten Haare ausfallen. Dieser Vorgang ist völlig normal. Die Ursache liegt in der Tatsache, dass nach dem Einsetzen bis zum Einwachsen die Nährstoffversorgung unterbrochen wird.

Haartransplantationen kommen heute vorrangig im Bereich der Kopfhaut vor. Die Behandlungen erstrecken sich aber auch auf andere Körperregionen – wie zum Beispiel eine Transplantation der Barthaare. Ablauf, Kosten und Behandlungsdauer hängen stark von der individuellen Ausgangssituation ab.

FUT und FUE sind operative Eingriffe mit klassischen OP-Risiken. Entzündungen können eine Folge sein. Parallel gibt es Risiken und Nachteile, welche typisch für die Haartransplantation sind. So können die Grafts nicht anwachsen oder wieder herausgedrückt werden. Außerdem können nach der Behandlung Narben und Knoten entstehen. Was passiert, wenn das Transplantat zu früh eingesetzt wird, entsteht Fehlstellen – durch den immer noch fortschreitenden Haarausfall.

Sonnenlicht ist lebenswichtig. Nach einer Haartransplantation ist allerdings mit einer gewissen Vorsicht ans Sonnenbaden heranzugehen. Die UV Strahlung hat leider mehrere negative Effekte. Auf der einen Seite werden die Heilung und das Einwachsen der transplantierten Haare beeinträchtigt. Andererseits wirkt der Schweiß negativ. Daher sind Spender- und Empfängerareal für einige Wochen vor der Sonne zu schützen.

Grundsätzlich sollte nicht sofort nach der Transplantation ans Haare waschen gedacht werden. Je nach Haarklinik gehen die Nachsorge-Hinweise etwas auseinander. Über die ersten fünf bis sieben Tage wird geraten, darauf zu verzichten. Auch die Verwendung von Shampoo sollte mit einer gewissen Rücksicht erfolgen. In den ersten Tagen ist eher lauwarmes Wasser zu empfehlen.

Fazit: Mit Eigenhaar gegen kahle Stellen

Haarausfall ist Betroffenen unangenehm. Das Problem: Dessen Auswirkungen sind von außen deutlich sichtbar. Die Medizin kennt inzwischen verschiedene Methoden zur Behandlung – angefangen von Medikamenten über Perücken bis zur Transplantation. Letztere kann einzelne Folikel oder komplette Hautstreifen mit den Haarwurzeln verpflanzen. Aber: Bis auf wenige Ausnahmen übernehmen auch private Krankenversicherung die Rechnung der Haartransplantation nicht. Patienten müssen die Behandlung selbst zahlen.
Dennis Schubert

Dennis Schubert beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema der privaten Krankenversicherungen und der Berufsunfähigkeit. Da er selbst durch eine PKV versichert ist, weiß er worauf es ankommt und versucht stets die besten Informationen bereit zu stellen.

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