Berufsunfähigkeit und Berufsunfähigkeitsrente – zwei Begriffe, die wie ein Damoklesschwert über jedem Beschäftigten schweben. Die Bedeutung bedarf eigentlich keiner weiteren Erläuterung. Wer berufsunfähig wird, kann seinem bisher ausgeübten Beruf nicht mehr nachgehen und benötigt eine Rente. Aber: Was auf den ersten Blick eindeutig formuliert klingt, ist für viele Versicherte dennoch ein Rätsel. Berufsunfähigkeit bedeutet, dass Betroffene einem klar definierten Berufsbild auf Dauer nicht mehr nachgehen können.
Die Definition dieser „Rahmenbedingungen“ ist besonders für die Berufsunfähigkeitsrente – als Leistung der Berufsunfähigkeitsversicherung von Bedeutung (zum Beispiel im Zusammenhang mit den Verweisungsrechten des Versicherers).
Berufsunfähigkeitsrente – Fakten im Überblick
- Berufsunfähigkeit Risiko bei etwa 25 Prozent
- Renten der gesetzlichen Rentenversicherung im Regelfall nicht ausreichend
- Berufsunfähigkeitsrente bei BU-Grad von 50 Prozent
- Höhe der Rente richtet sich nach laufendem Einkommen im Beruf
- BU-Rente muss bei Bezug versteuert werden
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Berufsunfähigkeitsrente: Ursachen für Berufsunfähigkeit
- 2 2. Fünf Gründe, warum Sie privat vorsorgen sollten
- 3 3. Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rente: So hoch sollte sie sein
- 4 4. Jetzt kostenlos Berufsunfähigkeitsrente vergleichen!
- 5 5. Fünf Dinge, worauf Sie bei Berufsunfähigkeitsrente achten sollten
1. Berufsunfähigkeitsrente: Ursachen für Berufsunfähigkeit
Eine Berufsunfähigkeit sprechen Versicherungen ihren Versicherten zu, wenn diese primär Einschränkungen in der Gesundheit aufweisen. Doch welche Faktoren machen berufsunfähig? Mithilfe von diesem Ratgeber sollen Versicherte besser aufgeklärt werden. Faktoren können demnach:
- Erkrankungen
- Unfälle
- Psychische Störungen
sein.
Berufsunfähigkeit kann aber nicht durch einen anderen Grund ausgelöst werden. In den letzten Jahren hat nicht nur die allergische Rhinitis – sprich Heuschnupfen – zugenommen. In einigen Berufen, wie dem Bäcker- oder Friseurhandwerk, entwickeln Beschäftigte immer wieder Allergien gegen am Arbeitsplatz aktive Stoffe. In diesem Umfeld ist an eine Ausübung der beruflichen Tätigkeit nicht mehr zu denken.
Ob, warum und wann Berufsunfähigkeit eintritt, ist von Tätigkeit zu Tätigkeit unterschiedlich. Auswertungen des GDV zeigen, dass Betroffene im Durchschnitt mit 47 Jahren berufsunfähig werden. Während bei Frauen die Psyche mit 30 Prozent zu fast einem Drittel Ursache ist, liegen bei Männern Psyche und Einschränkungen des Bewegungsapparats mit je rund 20 Prozent fast gleich auf. Unfälle sind bei Männern auf der anderen Seite fast dreimal so häufig Auslöser der Berufsunfähigkeit – und machen eine Berufsunfähigkeitsrente notwendig.
2. Fünf Gründe, warum Sie privat vorsorgen sollten
Eine BU-Versicherung mit Berufsunfähigkeitsrente – so einen Schnickschnack brauche ich nicht! Für mich springt schließlich die Rentenversicherung ein! Eine Haltung, die bei jungen Arbeitnehmern verbreitet ist, auch wegen der Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten. Neben der Ansicht, einfach keine Verwendung für den privaten Vertrag zu haben, schreckt einen Teil der Haushalte die Höhe der Prämien ab. In Abhängigkeit von persönlichen Rahmenbedingungen und der Höhe der Berufsunfähigkeitsrente kann der Tarif schnell 50 Euro oder 60 Euro (und mehr) pro Monat kosten. Sollte ich diese Beiträge Jahr für Jahr – ohne zu wissen, ob ich den Schutz je brauche – schultern?
Grund 1 - Es kann jeden Beschäftigten treffen
Statistiker gehen davon aus, dass jeder vierte Erwerbstätige im Lauf des Arbeitslebens mit der Berufsunfähigkeit konfrontiert wird. Und es kann den Anwalt oder Steuerberater am Ende genauso treffen wie einen Mechatroniker oder Dachdecker. In diesem Moment eine private Berufsunfähigkeitsversicherung [private Berufsunfähigkeitsversicherung] mit Rente im Rücken zu wissen, macht zumindest finanzielle Sorgen etwas kleiner.
Grund 2 - Keine adäquate staatliche Sicherung
Irgendwie über die Runden kommen – wer so denkt, stolpert bei einer Berufsunfähigkeit ins Abseits. Es gibt in Deutschland (anders als Haushalte mitunter denken) keine geeignete Absicherung durch eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung. Auch die Erwerbsminderungsrente vonseiten der Rentenversicherung steht nicht jedem Betroffenen zu. Zahlt die Rentenversicherung letzten Endes, so ist die Höhe der Erwerbsminderungsrente in der Regel nur sehr knapp bemessen.Wer berufsunfähig wird und infolgedessen aus dem sozialen Netz auf eine Berufsunfähigkeitsrente hofft, wird enttäuscht. Einzig und allein die Rente der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung kann Abhilfe verschaffen.
Grund 3 - Erwerbsunfähigkeit mit hohen Hürden
Die Sozialgesetzgebung kennt den Begriff der Erwerbsminderung bzw. der Erwerbsunfähigkeit. Diese unterscheidet sich von der Berufsunfähigkeit. Hintergrund: Erwerbsunfähigkeit (volle Erwerbsminderung) nach $ 43 SGB VI bedeutet, dass Betroffene dem Arbeitsmarkt nicht mehr als drei Stunden zu Verfügung stehen können. Nicht jede Person mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit kann somit einen Antrag auf die Erwerbsminderungsrente stellen. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung sowie der Antrag auf Erwerbsminderungsrente sind nämlich mit erheblichen Hindernissen verbunden.
Grund 4 - Die Familie schützen
Dieser Grund steht für Ehepaare und Eltern meist an erster Stelle. Wenn staatliche Unterstützung ausfällt, droht bei einer Berufsunfähigkeit der finanzielle Kollaps. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung mit passender Rente hilft dabei, den Lebensstandard zu erhalten und verhindert das Abrutschen ins finanzielle Abseits.
Grund 5 - Vorsorgen und Steuern sparen
Auch daran sollte gedacht werden, wenn es um die BU-Rente geht. Erwerbstätige können mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsrente nicht nur für sich persönlich und das Familieneinkommen vorsorgen. Die Beiträge, welche jeden Monat in den Vertrag eingezahlt werden, lassen sich über die Einkommenssteuererklärung geltend machen – und vermindern am Ende die zu zahlenden Steuern.
3. Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rente: So hoch sollte sie sein
Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung Rente kann nur leistungsfähig sein, wenn sie sich an individuelle Rahmenbedingungen anpasst. Eigentlich eine triviale Erkenntnis. In der Praxis zeigt sich leider, dass Versicherungsnehmer falsche Entscheidungen treffen. Diese Monate oder Jahre später – vielleicht sogar kurz vor dem Leistungsbezug – zu korrigieren ist schwierig.
Ein Aspekt betrifft die Berufsunfähigkeitsrente Höhe. Es wird einfach eine schöne runde Zahl in den Vertrag eingetragen – fertig. Dabei sollte sich jeder potenzielle Versicherungsnehmer Zeit für die private Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rente nehmen.
Beispiel: Eine BU-Versicherung wird mit 1.500 Euro monatlicher Rentenleistung abgeschlossen – was dem aktuellen Nettoeinkommen entspricht. Um die Kaufkraft zu erhalten (ausgehend von der Inflation der zurückliegenden Dekade) müsste die Versicherung nach zehn Jahren bereits mehr als 1.700 auszahlen.
In die Berechnung der Rente müssen verschiedene Aspekte einfließen, wie:
- Mietzahlungen/Hauskreditrate
- Leistungen für Versicherungen
- Lebenshaltung
Abzuziehen sind auf der anderen Seite Kosten für die Berufstätigkeit. Als Faustformel werden 75 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens für die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente angeführt.
Zu berücksichtigen ist an diesem Punkt auch, dass sich Lebenssituationen ändern. Kinderlose Versicherungsnehmer erwarten vielleicht irgendwann Nachwuchs oder erwerben Wohneigentum. Momente, in denen die einmal berechnete BU-Rente vollkommen über den Haufen geworfen wird.
4. Jetzt kostenlos Berufsunfähigkeitsrente vergleichen!
Berufsunfähigkeit bedroht die Arbeitskraft und die finanzielle Sicherheit von Familien. Auch wenn diese Aussage im ersten Moment übertrieben wirkt – niemand darf das Risiko unterschätzen. Einmal im Straßenverkehr nicht aufgepasst und die schlimmsten Befürchtungen werden wahr. Die Berufsunfähigkeitsrente verschafft zumindest finanziell eine Atempause. Bei gleicher Leistung unterscheiden sich die Konditionen und Beiträge der verschiedenen Tarife deutlich. Welche BU-Versicherung bietet das beste Preis-Leistungsverhältnis? Diese Frage lässt sich nur durch den Berufsunfähigkeitsversicherung Vergleich klären. Mit dem Tarifrechner verschaffen sich Beschäftigte, Selbständige und Unternehmer einen Überblick zu der Vorsorge, die zu ihnen passt.
5. Fünf Dinge, worauf Sie bei Berufsunfähigkeitsrente achten sollten
Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Vorsorge für den Ernstfall. Selbst Verbraucherschützer verweisen regelmäßig auf die Bedeutung dieser Absicherung. Wer sich in der Praxis für eine BU-Versicherung interessiert, darf keine Fehler machen. Es gibt einige Punkte, welche im Leistungsfall durchaus für Ärger sorgen können. Worauf sollte besonders Wert gelegt werden?
- Dynamik oder Anpassungsklausel: Dieser Aspekt bringt uns wieder zur Teuerungsrate und/oder Veränderungen der Lebenssituation. Eine Heirat oder die Geburt eines Kindes sind auch für die Berufsunfähigkeitsrente eine Herausforderung. Damit die Versicherung flexibel bleibt, sollte sich der Schutz an die Teuerungsrate anpassen – Stichwort Dynamik – oder eine Anpassungsklausel – die Nachversicherung.
Diese erlaubt bei einem beruflichen Aufstieg, dem Erwerb von Wohneigentum usw. eine Anpassung der Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rente. Achtung: Die Versicherer lassen die Anpassung mitunter nur innerhalb festgeschriebener Grenzen zu.
- Kein Vertrag mit Verweisungsrecht: Die Verweisungsrechte des Versicherers sind umstritten. Es handelt sich hierbei um die Möglichkeit, dass ein Versicherungsunternehmen die Zahlung der Leistung (BU-Rente) verweigert – mit der Begründung, dass Versicherte in einem anderen Beruf erwerbsfähig sind. Eine Verweisung dieser Form negiert den erhofften Schutz der Berufsunfähigkeitsversicherung.
- BU-Renten werden versteuert: In der Beitragszahlungsphase ist die Berufsunfähigkeitsrente eine Möglichkeit, um die steuerlichen Belastungen zu verringern. Auf der anderen Seite muss jedem Versicherten eines klar sein. Kommt es tatsächlich zum Leistungsfall, hält das Finanzamt die Hand auf. Berufsunfähigkeitsrenten fallen inzwischen unter das Alterseinkünftegesetz.
- Laufzeit der BU-Versicherung: Dieser Aspekt wird von Versicherungen und Verbraucherschützern teilweise recht gegensätzlich ausgelegt. Mit dem Eintritt ins Rentenalter entfällt der Anspruch auf die BU-Rente spätestens. Muss sich die Laufzeit des Vertrags immer bis zu diesem Zeitpunkt erstrecken? Es sind immer wieder Stimmen zu hören, dass Beschäftigte auch mit 63 oder 64 schon aus dem Vertrag ausscheiden können. In jedem Fall sollte sich der Leistungszeitraum bis zum Renteneintritt erstrecken.
- Fragen wahrheitsgemäß beantworten: Die private Berufsunfähigkeitsversicherung deckt persönliche Risiken ab. Insofern sind die Anträge in aller Regel mit Gesundheitsfragen versehen. Diese MÜSSEN wahrheitsgemäß beantwortet werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Versicherer Leistungsansprüche erfolgreich ablehnt und sogar vom Vertrag zurücktreten kann. In der Vergangenheit haben Fehler bei den sogenannten vorvertraglichen Auskunftspflichten (nach dem Versicherungsvertragsgesetz) leider immer wieder zu Ärger – bis hin zum Rechtsstreit – geführt.