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Beitragserhöhung PKV 2018: Teilweise ziemlich hoch

Nachdem im Jahr 2017 die Beiträge für Angestellten-Tarife bereits um 6,60 Prozent bzw. für Beamten-Tarife um 5,50 Prozent (s. Kosten-Übersicht), erwartet die Versicherten auch 2018 noch einmal eine außergewöhnlich hohe Beitragsanpassung. Verschuldet wird diese vor allem durch die EZB und die anhaltende Niedrigzinspolitik. Krankenversicherer tun sich immer schwerer die Überschüsse und Rückstellungen der Privatversicherten gewinnbringend anzulegen, was erhöhte Anpassungen zur Folge hat. Doch wie sieht das in der Zukunft aus?

Beitragserhöhung PKV 2018: Alle Fakten im Blick

  • Niedrigzinsphase & EZB-Politik sorgt für weniger Überschüsse
  • Gesundheitskosten steigen von Jahr zu Jahr
  • Steigende Lebenserwartung ist ebenfalls ein Grund
  • Allianz erhöht Beiträge nahezu in Rekordhöhe

1. Beitragsanpassung PKV 2018: Wie wird es weitergehen?

Der Verband der Privatversicherten weist auf seiner Webseite darauf hin, dass die gegenwärtige Beitragserhöhung PKV 2018 vor allem mit der Niedrigzinsphase und der schlechten Situation am Kapitalmarkt zu tun hat. Für Versicherte ist dies natürlich nur ein Wermutstropfen, denn an der Situation ändert eine solche Aussage nichts. Doch lässt dies immerhin den Schluss zu, dass sich die aktuelle Problematik auch wieder verbessern kann.

Experten und Politiker erwarten, dass in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wieder mit steigenden Zinsen zu rechnen ist, was auch die Situation für die Privaten Krankenversicherungen verbessert. In einem solchen Fall kommen die steigenden Überschüsse den Versicherten direkt zu Gute. Wann genau es dazu kommt, steht aber noch lange nicht fest. PKV-Mitglieder sollten aber nicht vergessen, dass auch trotz der teilweise stärkeren Erhöhungen viele Versicherer auf dem Markt sind, die ihre Beiträge stabil halten.

Sonderkündigungsrecht bei Beitragserhöhungen

Sollten Sie von der BAP 2018 (Beitragsanpassung PKV 2018) betroffen sein, können Sie darauf mit verschiedenen Arten reagieren. So können Sie beispielsweise Ihr Sonderkündigungsrecht nutzen und mit Hilfe des PKV Vergleichs in diesem Text nach passenderen und günstigeren Tarifen suchen. Die Kündigung muss in diesem Fall spätestens einen Tag vor Inkrafttreten der Preissteigerung beim Anbieter eingehen. Bei einem Anbieterwechsel sollte jedoch beachtet werden, dass etwaige Altersrückstellungen nur zum Teil oder gar nicht mitgenommen werden können.

2. Der Demografische Wandel & die steigende Lebenserwartung

Einen Punkt sollten viele Menschen ebenfalls nicht vergessen: Die steigende Lebenserwartung und der demografische Wandel sorgen dafür, dass die Gesundheitskosten für jedes Individuum weiter ansteigen. Da in der PKV das Prinzip der Eigenvorsorge gilt und keine Vergemeinschaftung von Beiträgen stattfindet, ist dieser Aspekt vor allem vor dem Hintergrund der damit verknüpften längeren Lebenserwartung zu betrachten.

Sollten Sie aufgrund der moderneren Techniken und Medikamente sowie Behandlungen fünf bis zehn Jahre länger leben, bedeutet dies auch, dass für diesen Zeitraum weitere Kosten für die PKV entstehen. So etwas muss bei der Beitragserhöhung PKV 2018 natürlich berücksichtigt werden. Da aber auch die Behandlungen an sich aufwendiger und damit teurer werden, steigen die Kosten an.

2060 mindestens das 65. Lebensjahr erreicht: 34%

65. Lebensjahr 34%

Im Jahr 2060 werden aber nicht nur mindestens 34% der Deutschen 65 Jahre alt sein, sondern es werden auch doppelt so viele 70-Jährige existieren, wie Kinder geboren werden.

Damit die Beitragsstabilität trotzdem gewährleistet ist und die Tarife der PKV nicht explodieren, werden nach wie vor umfangreiche Altersrückstellungen gebildet. Diese kommen den Versicherten zu Gute. Darüber hinaus sinkt der Beitrag mit Renteneintritt einmal um den gesetzlichen 10%-Zuschlag und auch um das Krankentagegeld, welches dann keine Rolle mehr spielt.

3. Darum lohnt eine PKV aber nach wie vor (Rechenbeispiel)

Trotz der Beitragsanpassung PKV 2018 lohnt eine PKV nach wie vor – nicht nur aufgrund der Leistungen, sondern auch aufgrund der im Vergleich zur GKV niedrigen Preise. Als Beispiel nehmen wir einfach einmal einen 28-Jährigen Selbständigen, der keine Kinder hat und nicht in der Kirche ist.

Rechenbeispiel: Beitragsanpassung PKV 2018

In diesem Rechenbeispiel wollen wir einmal die Kosten einer Privaten Krankenversicherung mit denen der Gesetzlichen Krankenversicherung vergleichen. Hierbei sollte auch berücksichtigt werden, dass die Leistungen in der PKV teilweise deutlich besser sind.

Vorgaben & Bedingungen für die Beispielrechnung

  • Alter: 28 Jahre, selbständig, Vollversicherung
  • Gehalt: 2.800 Euro brutto pro Monat
  • Versicherungsbeginn: 01.12.2024
  • Arztprinzip: Primärarztprinzip
  • Heilpraktiker: 80% bis 1.000 Euro
  • Sehhilfen: 100 Euro / 3 Jahre
  • Beitragsrückerstattung: bis zu 500 Euro
  • Pflegepflichtversicherung ist enthalten
  • Ein- oder Zweibettzimmer, Chefarztbehandlung
  • 100-prozentige Erstattung für ärztliche Leistungen
  • 100-prozentige Erstattung für Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe
  • 80-prozentige Erstattung für Zahnersatz & Kieferorthopädie
Tarif SB/Jahr monatl. Beitrag*
HanseMerkur Tarif KVS 500 Euro 280,76 Euro

In der Gesetzlichen Krankenversicherung würde der Selbständige dagegen 439,60 Euro für die Krankenversicherung und noch einmal 78,40 Euro für die Pflegeversicherung zahlen müssen, was einer Gesamtsumme von 518,00 Euro monatlich entspricht. Das ist knapp das Doppelte des PKV-Beitrags. Zudem müsste der Selbständige mit steigendem Gehalt mehr in die GKV einzahlen bis zur Bemessungsgrenze von knapp 5.000 Euro brutto.

  • PKV-Beitrag nach BAP 2018 = 280,76 Euro
  • GKV-Beitrag nach BAP 2018 = 518,00 Euro

Bedenken Sie nun noch, dass Ihnen die PKV deutlich mehr Leistungen bringt, während Sie in der gesetzlichen Krankenversicherung für vieles noch zuzahlen müssen. Über die Jahre kann sich dies zu einem enormen finanziellen Unterschied entwickeln.

*Die dargestellten Werte dienen ausschließlich zu Illustrationszwecken, die Werte können nicht garantiert werden.

Damit Sie sich selbst einen individuellen Betrag anschauen können, stellen wir Ihnen einen PKV Vergleich zur Verfügung, den Sie ein Stück weiter unten nutzen können. Geben Sie einfach unverbindlich und völlig kostenlos Ihre Daten ein und erhalten Sie ein auf Sie zugeschnittenes Angebot für eine Private Krankenversicherung.

Achtung: Bitte prüfen Sie, dass die eingegebenen Daten korrekt und vollständig sind. Ansonsten kann leider kein Vergleich erstellt werden.

4. BAP 2018: Diese 4 Optionen haben Sie jetzt

Wie Sie bereits gesehen haben, lohnt der Abschluss einer Privaten Krankenversicherung auch nach der Beitragserhöhung PKV 2018. Trotzdem haben Sie natürlich – sollten Sie einem Extremfall unterliegen oder grundsätzlich nicht mit dem aktuellen Versicherer zufrieden sein – die Möglichkeit verschiedene Optionen zu ergreifen. Wir haben daher einmal vier verschiedene Optionen für Sie zusammengestellt, die Sie sich näher anschauen sollte.

Übrigens: Die Allianz sticht in diesem Jahr mit Ihren Beitragserhöhungen für das Neugeschäft deutlich hervor. Aktuell stellt sich dich Situation für das Kalenderjahr wie folgt dar:

  • Akti Med Best 90 U – 10% bis 11%
  • Akti Med Best S – 16% bis 17%
  • Akti Med Plus 90 U – 2% bis 4%
  • Akti Med Plus 90P U – 9%
  • Akti Med Plus 70 P U – 7%
  • Akti Med 90 P U – 9% bis 11%

Damit ist die Allianz bislang Spitzenreiter in diesem Segment. Bestandskunden müssen daher ebenfalls mit einer Erhöhung rechnen, wenn auch nicht in der gleichen Höhe. Es kann sich daher schon jetzt empfehlen den PKV Tarifvergleich zu nutzen.

Option #1: PKV-Anbieter wechseln

Diese Variante ist die simpelste und auch einfachste. Sollte Ihr PKV-Anbieter bei der PKV Beitragserhöhung 2018 einfach über das Ziel hinausgeschossen sein, dann können Sie mit Hilfe des Tarifvergleichs einen neuen Versicherer suchen. Hierfür müssen Sie Ihr Sonderkündigungsrecht nutzen und den Vertrag entsprechend beenden. Bedenken Sie aber, dass Altersrückstellungen wegfallen können und eine erneute Gesundheitsprüfung notwendig wird.

Option #2: Tarif beim Versicherer wechseln / Leistungen senken

Sollten Sie derzeit in einem teuren Premium-Tarif sein oder viele Zusatzversicherungen abgeschlossen haben, können Sie diese nun bei Bedarf kündigen oder ändern. So kann der Wechsel in einen Standard-Tarif beispielsweise bares Geld sparen. Dadurch, dass Sie als Versicherter zudem ein „Wechelrecht“ besitzen, können Sie Altersrückstellungen behalten und sich eine erneute Gesundheitsprüfung sparen (Achtung: Nur bei Tarif-Änderung zu schlechteren Tarifen).

Option #3: Selbstbeteiligung / Selbstbehalt erhöhen

Eine weitere Möglichkeit Geld bei den monatlichen Beiträgen zu sparen, ist die Anpassung des aktuellen individuellen Selbstbehalts. Auf diese Weise können Sie die Beitragserhöhung PKV 2018 quasi umgehen, da der Beitrag mit Erhöhung der Selbstbeteiligung teilweise stark sinken kann. Die Beitragsersparnis lässt sich folgendermaßen berechnen:

Effektive Ersparnis = alter Monatsbeitrag – neuer Monatsbeitrag – 1/12 des jährlichen Selbstbehalts

Vor allem für Selbständige, die sich den Beitrag zur PKV nicht mit dem Arbeitgeber teilen, kann sich dieser Schritt besonders lohnen. Versicherte sollten sich aber im Klaren darüber sein, dass das nachträgliche Reduzieren des Selbstbehalts schwierig sein kann.

Option #4: Wechsel zurück in die GKV

Diese Option ist nur in den seltensten Fällen wirklich ratsam, da wir im obigen Rechenbeispiel deutlich gesehen haben, dass die GKV deutlich teurer sein kann. Grundsätzlich ist dieser Schritt allen PKV-Versicherten möglich, deren Einkommen regelmäßig unter die JAEG 2018 (59.400 Euro) fällt oder die Arbeitslos sind und sich bei der Familienversicherung des Ehepartners mitversichern lassen.

Achtung: Eine Kündigung der Krankenversicherung ohne Anschlussvertrag ist seit 2009 nicht mehr möglich. In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht, sodass für den Folgevertrag bereits vorher Sorge getragen werden muss.

Fazit: PKV ist auch 2018 immer noch lohnend

Aktuell fallen die Beitragserhöhungen in der Privaten Krankenversicherung leider recht deutlich aus, was vor allem mit der Niedrigzinsphase aber auch steigenden Lebenserwartungen und Behandlungskosten zusammenhängt. In den kommenden Jahren ist hier wieder mit Entlastung durch steigende Überschüsse zu rechnen. Trotz dessen ist die Private Krankenversicherung noch immer ein Preis-/Leistungssieger und einen Vergleich wert – daran ändert auch die BAP 2018 nichts.
Dennis Schubert

Dennis Schubert beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema der privaten Krankenversicherungen und der Berufsunfähigkeit. Da er selbst durch eine PKV versichert ist, weiß er worauf es ankommt und versucht stets die besten Informationen bereit zu stellen.

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