Der Vorsitzende des PKV Verbands und Vorstandschef der Debeka, Uwe Laue, berichtete am Jahrestag des Verbands von sehr guten Entwicklungen innerhalb der Branche: Erstens konnten die Altersrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr entscheidend aufgestockt werden und zweitens wurde ein Rekord-Niveau im Zusatzversicherungsgeschäft erreicht.
Positive Entwicklung für Altersrückstellungen & Zusatzversicherungen
Im Zusatzversicherungsgeschäft wurden insgesamt 25,1 Millionen neue Verträge abgeschlossen. Diese hohen Zahlen konnten zwar nicht im Vollversichertengeschäft erreicht werden, doch betont Uwe Laue, dass der Rückgang der Vollversichertenverträge, wie zuletzt am Tiefpunkt 2013 in der bereits der Niedergang der PKV prophezeit wurde, inzwischen deutlich langsamer von statten geht.
Der Verband zählt 2017 ca. 8,77 Millionen Vollversicherte, die Hälfte davon sind Beamte. Weiterhin sei zu berichten, dass die Solvency-II-Bedeckungsquote (Unternehmen verfügen über ausreichend Kapital um mit Krisen fertig zu werden) von allen PKV–Unternehmen zu 100% erfüllt wird. Außerdem konnten die Altersrückstellungen mit 13 Milliarden Euro auf 233 Milliarden aufgestockt werden.
Natürlich sind die Altersrückstellungen hierbei kein absolut sicherer Indikator, schließlich stellen sie Verbindlichkeiten gegenüber den Versicherten dar. Daher nannte Lauer noch die Durchschnittsverzinsung der Anlagen, welche bei rund 4% lägen, um die gute Finanzlage der Privatversicherer zu bekräftigen.
Mitgliederschwund wirke sich nicht negativ aus
Er ging außerdem auf den Mitgliederschwund der Versicherer und die Angst, es könnte zu höheren Beiträgen in den nächsten Jahren kommen, genauer ein: Die Zahl der Versicherten sinkt seit 2013 jährlich. Dies führe zu der Annahme, dass das Durchschnittsalter der Versicherten ansteige und sich dadurch die Ausgaben der Versicherer und damit auch die Mitgliedsbeiträge erhöhen würden. Diese Argumente wies Lauer zurück und bekräftigte, dass Tod und der Wechsel von Selbstständigen zurück zu einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit den Hauptgrund für den Mitgliederschwund ausmachen würden. Vor allem über den letzten Grund ist die Branche nicht ganz unglücklich: Waren es vor allem die Solo-Selbstständigen, die des Öfteren ihre PKV Beiträge nicht zahlen konnten und daher in den Notlagentarif rutschten.