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Was übernimmt die Krankenversicherung beim Chiropraktiker?

Jeder kennt diesen Moment: Eine falsche Bewegung und es zieht plötzlich im Rücken. Durch langes Sitzen und fehlende Bewegung kommt es regelmäßig zu Beschwerden im Rücken. Hier greifen Muskeln, Sehnen und die Wirbelsäule bauen ein komplexes System auf, das unsere Bewegungen auf zwei Beinen erst möglich macht. Wenn der Rücken schmerzt, suchen viele Patienten auch beim Chiropraktiker nach Rat. Bezahlen die Krankenversicherer Leistungen einer Behandlung?

Dass es im Rücken zieht und schmerzt, ist leider keine Seltenheit. Eine Studie des RKI zeigt: Selbst junge Menschen leiden schon unter Rückenbeschwerden. Was hilft den fast zwei Dritteln, die betroffen sind? Klar lösen Schmerzmittel das Problem kurzfristig. Aber es braucht wirkliche Hilfe, die auch von einem Chiropraktiker kommen kann. Wer steht aber für dessen Kosten ein?

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1. Was kostet ein Chiropraktiker oder eine Chirotherapie?

Pauschal sind die Kosten der Behandlung schwer zu fassen. Für Chiropraktiker gelten die Abrechnungsregeln des Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH). Hier sind beispielsweise für Beratungsleistungen von mindestens 10 Minuten Dauer bis zu 22 Euro abrechnungsfähig. Aber auch die telefonische Beratung rechnet der Chiropraktiker ab.

Darüber hinaus kommen noch die Behandlungskosten meist für mehrere Sitzungen hinzu. Zwischen 80 Euro bis 120 Euro für das Erstgespräch bzw. die Untersuchung und 30 und 70 Euro für weitere Sitzungen sind durchaus einzuplanen. Ausgehend von circa 7 bis 15 Sitzungen sind schnell Kosten von 600 Euro bis 800 Euro (und mehr) erreicht.

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Ein Chirotherapeut ist ein Arzt mit einer entsprechenden Zusatzqualifikation. Dieser kann in seiner Praxis Leistungen – welche in die normale Behandlung eingebettet sind – auch basierend über die GOÄ zur Abrechnung bringen.

Prinzipiell ist aus Patientensicht mit hohen dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Summen für den Chiropraktiker zu rechnen. Wer bezahlt diese Kosten aus der Behandlung?

2. Wird Chiropraktik in der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen?

Chiropraktiker fallen in Gruppe der Heilpraktiker, was bei der Kostenerstattung zum Problem wird. Leistungen aus der Chirotherapie sind leider keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung nach dem SGB V. Damit ist eine Behandlung von Kassenpatienten aus eigener Tasche zu zahlen. Es gibt eine Ausnahme.

Über die Regelleistungen, welche ungefähr 90 Prozent bis 95 Prozent des Leistungsspektrums der gesetzlichen Krankenversicherung ausmachen, können Krankenkassen Zusatzleistungen anbieten. Hier sind die Unterschiede in der Praxis leider beträchtlich. Während eine Krankenkasse Bewegungs- und Ernährungsberatungen unterstützt, sind bei anderen Kassen auch Heilpraktiker erstattungsfähig.

Gesetzliche Krankenkassen dürfen nur Behandlungskosten von Vertragsärztinnen und Vertragsärzten sowie medizinischem Hilfspersonal übernehmen. Heilpraktiker ohne eine entsprechende Arztausbildung sind eine reine Privatleistung.

Allerdings gibt es ein kleines Schlupfloch, das man als Kassenpatient vielleicht doch kennen sollte. Krankenkassen können vom Arzt verordnete Homöopathie und alternative Arzneimittel erstatten. Dazu muss die Verordnung aber zwingend von festgelegten Ärzten kommen. Dass die Kassen nicht zur Zahlung verpflichtet sind, haben zuletzt auch Gerichte bestätigt.

Das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen erklärte in einem Verfahren (Aktenzeichen L 4 KR 470/19) 2020, für diese Heilverfahren entstehe für die Krankenkasse keine Leistungspflicht. Die Begründung der Ablehnung zielte auf die Tatsache ab, dass nur niedergelassene Ärzte mit der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnen dürfen.

Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen – oft mit Partnern aus der PKV – Zusatztarife anbieten. In diesen kann die Kostenerstattung für Behandlungen durch den Chiropraktiker versichert werden. Hier ist aber genau zu prüfen, ob sich die gesetzlichen Zusatzversicherungen wirklich lohnen und mit den privaten Angeboten konkurrenzfähig sind.

3. Wird Chiropraktik in der privaten Krankenversicherung übernommen?

Private Krankenversicherungen haben den Ruf, ein sehr breites Spektrum an Leistungen abzudecken. Eine durchaus richtige Annahme. Nur lässt sich der Umfang nicht auf Regelleistungen wie in der GKV festlegen. Jede PKV folgt unterschiedlichen Programmatiken – auch in Bezug auf alternative Heilverfahren. Diese werden nicht pauschal abgelehnt.

Unter anderem sind folgende Heilbehandlungen anerkannt:

  • Akkupunktur
  • Homöopathie
  • Naturheilkunde
  • TCM.

Gerade im Bereich naturheilkundlicher Verfahren zeigt die moderne Medizin, dass diverse Kräuter- und Heilpflanzen tatsächlich positive Wirkung haben. Ob eine private Krankenversicherung die Leistungen der Therapeuten wirklich übernimmt, hängt sehr stark von der Tarifgestaltung ab.

Findet der Heilpraktiker keine Erwähnung, sind dessen Leistungen meist auch nicht versichert. Viele Tarife in der Vollversicherung verschiedener Assekuranzen bieten – gerade ab dem mittleren Leistungssegment – eine Kostenübernahme an. Ein Beispiel ist der Tarif K der ARAG Versicherung. Hier lässt sich die Behandlung beim Chiropraktiker als Heilpraktikerleistung versichern.

Krankenversicherer bieten die Erstattung einer Behandlung nicht nur Vollversicherten an, die nach § 6 SGB V versicherungsfrei sind. Im Rahme der PKV Zusatztarife kann sehr häufig eine entsprechende Absicherung versichert werden. Allerdings sind die Tarife häufig so gestaltet, dass verschiedene Leistungsbereiche miteinander verknüpft werden.

Ist eine Kostenerstattung in der PKV für Vollversicherte vorgesehen, leisten die Versicherer häufig auch nicht vollkommen uneingeschränkt. Anders als für Heilbehandlungen bei Ärzten oder den stationären Aufenthalt sind die Kostenerstattungen nicht selten gedeckelt. Im Beispiel der ARAG würden bis zu 500 Euro pro Kalenderjahr übernommen. Letztlich muss jeder Privatversicherte hier einfach den Vertrag intensiv prüfen.

4. Was ist der Unterschied zwischen Osteopathie und Chiropraktik?

Osteopathie und Chiropraktik haben auf den ersten Blick ein sehr breites Spektrum gemeinsamer Schnittpunkte. Eine Unterscheidung wird aber auch dadurch erschwert, dass weder Osteopathie noch Chiropraktik in ihrer Definition geschützt sind. Daher werden die Grenzen sehr schnell fließend. Aus dieser Tatsache ergeben sich leider einige Schwierigkeiten – nicht nur im Hinblick auf die Definition.

  1. Chiropraktik ist stärker spezialisiert: Ein Unterschied ist das anatomische Arbeitsfeld. Osteopathie arbeitet eher auf den kompletten Körper bezogen. Beim Chiropraktiker geht es dagegen eher um die Wirbelsäule, eine Mobilisierung des Rückens und vielleicht auch noch die Gelenke.
  2. Osteopathie schaut auf die Knochen: Der zweite Unterschied steckt im Namen. Osteopathie beinhaltet als Wortstamm Osteo, was sich mit Knochen in Verbindung bringen lässt. Der Fokus liegt hier sehr viel stärker auf dem Skelett. Es steht der gleichen Stufe wie andere Elemente – etwa die inneren Organe.
  3. Chiropraktiker wollen mobilisieren: In der Chiropraktik – chiro steht übrigens für Tätigkeiten mit den Händen – dreht sich alles darum, Gelenke und Muskeln zu mobilisieren. Dazu werden auch mal verschiedene Punkt justiert und fixiert. Eine Maßnahme, die in der Osteopathie eher selten ist.

Dass sich einige Therapeuten der einen Richtung auch von der „Konkurrenz“ inspirieren lassen und Techniken übernehmen, wird eine klare Trennung natürlich viel schwieriger.

Leider gibt es in Deutschland keine klare Regel, wie Chiropraktiker auszubilden sind. Andere Länder sind hier deutlich weiter und haben den Chiropraktiker zu einem Vollzeitstudium gemacht. Dieses Versäumnis führt natürlich auch zwischen den Therapeuten zu großen Qualitätsunterschieden.

Wer sich als Beamter oder Selbständiger in der PKV durch einen Chiropraktiker behandeln lassen will, kann unter anderem über Fachverbände Adressen und Informationen einholen. Jede Behandlung ist schließlich Vertrauenssache. Gerade, weil vor dem Gang zum Chiropraktiker oft ein Leidensweg hinter Patienten liegt.

5. Was ist der Unterschied zwischen Chiropraktor, Chiropraktiker & Chirotherapeut?

Bei Beschwerden landen Patienten bei verschiedenen Therapeuten. Da es keinen Schutz und keine abschließende Definition für die Berufe gibt, ist die Unterscheidung nicht immer ganz einfach. Deshalb hier eine kurze Zusammenfassung in Form einer Tabelle.

Bezeichnung Merkmale
Chirotherapeut – Arzt, der ein Vollzeitstudium an einer medizinischen Hochschule absolviert hat

– nach dem Studium als Arzt eine chiropraktische Zusatzausbildung absolviert

– kann als niedergelassener Arzt praktizieren und Vertragsarzt der GKV sein, was die Abrechnung einer Behandlung vereinfacht

– Ausbildung besonders für Fachärzte mit Spezialgebiet rund um den Bewegungsapparat interessant

Chiropraktor – Absolvent einer Hochschule mit entsprechendem chiropraktischem Studienangebot

– vor allem im angelsächsischen Raum ausgebildet, im Rahmen eines Vollzeitstudium der Chiropraktik

– Ausbildung dauert 4 – 5 Jahre mit Praxisjahr und entspricht den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

– kann Diagnosen stellen und hat medizinisches Know-how

– dürfen in Deutschland nur als Heilpraktiker praktizieren

Chiropraktiker – Heilpraktiker mit entsprechender Zusatzausbildung

– kein Master Degree wie Master of Chiropractic

– arbeiten nach dem Heilpraktiker-Gesetz

Die Unterschiede in der Tabelle sagen eigentlich alles. Aufgrund der Ungleichbehandlung zwischen Chiropraktor und Chiropraktiker in Deutschland ist die Anzahl der Chiropraktoren überschaubar. Da diese nur nach dem Heilpraktiker-Gesetz arbeiten dürfen, werden deren Möglichkeiten einfach eingeschränkt. Hier sind andere Länder, wie die USA, in der Wertschätzung für die Chiropraktik schon deutlich weiter.

Ist eine Behandlung – etwa nach einer Schwangerschaft – durch Chiropraktiker gewünscht, sind Chiropraktoren eine echte Alternative. Einfach, weil sie über ein sehr tiefes und umfassendes Wissen verfügen, das mit der Schulmedizin kombiniert werden kann.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema

Es handelt sich beim Chiropraktiker nicht um einen medizinischen Fachberuf, für den das Hausarzt- oder Primärarzt-Prinzip zwingend gilt. Patienten können – etwa bei Beschwerden mit der Lendenwirbelsäule oder im Schulterbereich – auch ohne eine Überweisung des Hausarztes den Chiropraktiker aufsuchen. Natürlich empfiehlt sich auch hier eine vorherige Terminabsprache. Sofern die Behandlung aber über die GKV abgerechnet werden soll, braucht es immer eine ärztliche Verordnung. Ob es auch bei Beihilfeberechtigten ohne Überweisung geht, ist vorab zu klären.

Chiropraktiker arbeiten basierend auf dem Heilpraktiker-Gesetz. Leider stoßen die Ansätze einer ganzheitlichen Medizin nicht überall auf offene Ohren. Fakt ist aber: Der Chiropraktiker kann mit manuellen Therapien geraden die Mobilität von Gelenken und Beweglichkeit verbessern. Aus diesem Grund wäre es ganz sicher falsch, Chiropraktiker grundsätzlich abzulehnen. Aber: Patienten sollten sich immer vorab informieren, welche Erfahrungen und welchen Werdegang der Therapeut hinter sich hat.

Der Fokus des Chiropraktikers liegt klar auf dem Rücken und den damit verbundenen Nerven. Daher bietet die Behandlung Hilfestellungen bei einer ganzen Reihe unterschiedlicher Beschwerden. Die Palette reicht von Kopfschmerzen und Schwindel über Brustschmerzen bis zu:

  • Rückenschmerzen
  • Lendenwirbelschmerzen
  • Schmerzen im Bereich des Kreuzbeins
  • Hexenschuss
  • Bandscheibenvorfällen.

Achtung: Einige der Therapieansätze sollten von der Schulmedizin begleitet werden. Gerade Bandscheibenvorfälle – gerade, wenn sie häufiger auftreten – können Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein. Ohne den Arzt besteht auch immer das Risiko, den Chiropraktiker selbst zahlen zu müssen.

Keine Behandlung ohne Risiko. Grundsätzlich ist die Chiropraxis eine Behandlung, bei der eher selten Nebenwirkungen auftreten. Allerdings besteht gerade im Bereich der Halswirbelsäule die Gefahr einer Verletzung von Arterien. Diese verlaufen hier leider ungünstig. Bei einer falschen Anwendung der chiropraktischen Methoden oder Vorschäden besteht die Gefahr eines Gefäßwandrisses – mit hohem Schlaganfallrisiko.

Darüber hinaus besteht natürlich immer das Risiko, an einen unerfahrenen Chiropraktiker zu geraten. Fehlbehandlungen können die Folge sein, was schmerzhaft wird. Für einige Erkrankungen wie Arthrose kann die Behandlung sogar kontraindiziert sein. Und noch ein Punkt ist wichtig. Wer sich nur auf den Chiropraktiker verlässt, verschließt auch die Augen vor anderen sinnvollen und wirksamen Behandlungen.

Chiropraktiker ist kein grundlegend geschützter und klar definierter Begriff. Der Weg bis zum ausgebildeten Therapeuten kann auf zwei Wegen absolviert werden:

  1. Hochschulstudium der Medizin an einer Hochschule
  2. Ausbildung als Heilpraktiker über mehrere Jahre.

Beide Schritte haben das Ziel, eine Heilerlaubnis zu erhalten. Mit dieser in der Tasche kann sich der angehende Therapeut anschließend zu einem Chiropraktiker ausbilden lassen. Dieser zweite Abschnitt kann noch einmal bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen. Allerdings ist – da der Begriff nicht geschützt ist – dieser Schritt eigentlich nicht zwingend erforderlich (allerdings zu empfehlen). Die Zusatzausbildung macht als Chiropraktiker wirklich in den verschiedenen Techniken sattelfest.

Fazit: Mit dem Chiropraktiker gegen Rückenschmerzen

Wenn es im Rücken zwickt und zwackt, greifen viele Menschen zu Schmerzmitteln, dem Heizkissen oder Wärmepflastern. Hilft vielleicht für den Moment – aber eben nicht auf Dauer. Es gibt mit dem Chiropraktiker oder Chirotherapeuten eine Adresse, die helfen kann. Mittels manueller Therapie wird an der Wirbelsäule alles wieder eingerenkt. Aber: Die Kosten dafür ersetzt die GKV nur im Ausnahmefall und die private Krankenversicherung auch nur dann, wenn entsprechende Leistungen versichert sind.
Dennis Schubert

Dennis Schubert beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema der privaten Krankenversicherungen und der Berufsunfähigkeit. Da er selbst durch eine PKV versichert ist, weiß er worauf es ankommt und versucht stets die besten Informationen bereit zu stellen.

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