Wer sich privat versichert, bekommt leichter einen Facharzttermin und kann sich die Chefarztbehandlung sichern – ist zudem die Private Krankenversicherung günstig? Gerade bei den PKV Kosten schauen Versicherte sehr genau hin. Gerade günstige Tarifmodelle scheinen immer noch den Nerv der Zeit zu treffen. Ob eine PKV günstig ist, lässt sich – und dies vergessen Verbraucher oft – nicht nur über den Beitrag entscheiden. Es kommt in der Praxis darauf an, ob die Leistungen und der Preis stimmen. Eine Private Krankenversicherung, die sich nur für gesunde Versicherte rechnet, hat keinen großen Nutzen. Wie lässt sich der Anspruch an das Preis-Leistungs-Verhältnis adäquat umsetzen?
Private Krankenversicherung günstig: Alle Fakten im Überblick
- Beitrag hängt von Faktoren wie Alter und Leistungsniveau ab
- Leistungen jederzeit anpassbar & somit günstig abschließbar
- PKV Selbstbeteiligung reduziert die Prämie
- Beitragsrückerstattungen senken finanzielle Belastung
- Vor allem junge & gesunde Menschen sind günstig versicherbar
Inhaltsverzeichnis
1. Private Krankenversicherung: So findet man einen günstigen Tarif
Über die Private Krankenversicherung decken etwa zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland den Bereich der Absicherung gegen Krankheitskosten ab. Aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen und Private Krankenversicherung Vorteile genießt dieser Versicherungszweig den Ruf, besonders leistungsfähig zu sein. Gerade die kurzen Wartezeiten oder die Möglichkeit, Komfortleistungen in Anspruch zu nehmen, macht den Reiz der PKV in den Augen vieler Verbraucher aus.
Und die PKV erlaubt dem Versicherten, aktiv auf den Beitrag einzuwirken. Kassenpatienten fehlt diese Möglichkeit, da der Beitrag in der GKV allein über das Einkommen bemessen wird. Wie erreichen Privatversicherte das Ziel einer günstigen Privaten Krankenversicherung?
Kosten unterscheiden sich von GKV-Modell
Wer alle Optionen konsequent ausschöpfen will, muss zuerst verstehen, wie die Prämie in der PKV berechnet wird. Generell spielen Faktoren eine Rolle, wie:
- das Eintrittsalter
- der Gesundheitszustand
- die gewählten Leistungen.
Darüber hinaus gehören Verwaltungskosten oder der Sparanteil für die Altersrückstellungen zu den beitragsgestaltenden Aspekten. Diese können Versicherte allerdings nicht beeinflussen.
Leistungen individuell wählen & sparen
Die Private Krankenversicherung überlässt es dem Versicherten, welche Leistungen in den Vertrag aufgenommen werden. Grundsätzlich ist von einer Basisabsicherung auf dem Niveau der GKV bis zum Premiumschutz mit 1-Bettzimmer und Chefarztbehandlung alles möglich. Gerade in den Modultarifen ist die Flexibilität hinsichtlich der Leistungen erheblich.
Aber: Je mehr Leistungen versichert werden, um so teurer das Ganze. Wer eine günstige Private Krankenversicherung abschließen will, muss mit Augenmaß auswählen. Das Einbettzimmer oder Erstattungen für Sehhilfen sind sicher bequem. Die Leistungen für Zahnersatz oder eine ambulante Behandlung haben auf der anderen Seite Priorität. Wer sich bei den Komfortleistungen einschränkt, spart am Ende auch beim PKV Beitrag.
Jung und gesund in die PKV
Dieser Aspekt wird immer noch unterschätzt. Während mit 25 Jahren die Prämien für einen Tarif beim Eintritt in die Private Krankenversicherung bei unter 200 Euro im Monat liegen können, steigt sie mit 35 Jahre oder mit 40 deutlich an.
Gerade junge Versicherte haben die Chance, eine Private Krankenversicherung günstig abzuschließen. Häufig sind dies Selbstständige, die bereits früh ihre Existenz gegründet haben. Diese Selbstständigen oder auch anderen Personen nutzen dabei direkt einen weiteren Vorteil aus. Mit dem Alter steigt das Risiko für Erkrankungen. Gerade chronische Leiden oder Übergewicht können dazu führen, dass Privatversicherer einen Risikozuschlag erheben. Damit kann die Prämie für eine PKV erheblich steigen.
Sollten Sie Vorerkrankungen oder chronische Leiden haben, müssen Sie dies bei Beantragung angeben, da Ihnen der Versicherer ansonsten im Nachhinein die Leistungen wegen Betrugs aberkennen kann.
Selbstbehalt nutzen & Beitrag senken
Die PKV Selbstbeteiligung ist ein weiteres Instrument, mit dessen Hilfe sich der Versicherte einen günstigen Beitrag sichern kann. Kern des Ganzen ist die Beteiligung an den Behandlungskosten. Der Versicherer reduziert im Gegenzug die Prämie. Aber: An diesem Punkt muss klar sein, dass der Selbstbehalt zwei Seiten hat. Ist ein Arztbesuch nötig, muss der Versicherte die Selbstbeteiligung tragen – und hat erst danach Anspruch auf eine Erstattung. Wer an dieser Stelle falsch kalkuliert, steht vor finanziellen Risiken. Der Punkt betrifft den Arbeitgeberzuschuss. Beschäftigte erhalten keinen Cent vom Arbeitgeber für den vereinbarten Selbstbehalt.
Beitragsrückerstattungen einmal pro Jahr
Ein etwas anderes Konzept als die PKV Selbstbeteiligung verfolgen die Beitragsrückerstattungen. Im Versicherungsjahr zahlt der Privatversicherte den vollen Beitrag für die Private Versicherung. Werden im betreffenden Jahr keine Erstattungen in Anspruch genommen, gibt es vom Versicherer im Folgejahr einen Teil der Prämie zurück. Der Vorteil: Die oft mehrere hundert Euro hohe Rückerstattung hat keine Auswirkung auf den Arbeitgeberzuschuss.
2. Bleiben die PKV Beiträge auch im Alter günstig?
Im Alter droht in der Privaten Krankenversicherung eine Beitragsexplosion! So oder ähnlich beschreiben Kritiker der PKV die zu erwartende Beitragsentwicklung. Richtig ist, dass Privatpatienten mit Erhöhungen ihrer Prämien rechnen müssen. Dies ergibt sich bereits aus dem Versicherungsaufsichtsgesetz. Letzteres fordert von den Unternehmen einmal im Jahr eine Prüfung, ob die kalkulierten und die tatsächlichen Versicherungsleistungen um mehr als 10 Prozent abweichen. Ist dies der Fall, wird die Prämie nach Freigabe durch einen Treuhänder angepasst.
Die Kosten können sogar fallen im Alter
Auf der anderen Seite greifen in der PKV einige Instrumente, um den PKV Beitrag im Alter zu dämpfen. Beispiel Krankentagegeld: Diese Leistung zielt in die gleiche Richtung wie das Krankengeld der GKV. Mit dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben entfällt dessen Notwendigkeit – und der hierfür aufzuwendende Beitrag. Des Weiteren schreibt der Gesetzgeber den Versicherungsunternehmen den Aufbau von Rückstellungen vor. In Höhe von 10 Prozent des Bruttobeitrags fließt dieser Prämienteil in die PKV Altersrückstellungen. Aufgelöst ab dem 65. Lebensjahr, wird damit die Beitragsentwicklung gedämpft bzw. die Prämie gezielt ab dem 80. Lebensjahr reduziert.
3. Jetzt Tarifrechner nutzen & günstigen Tarif finden!
Es gibt Mittel und Wege, wie Privatpatienten aktiv auf die Höhe der Versicherungsprämie einwirken können. Je früher der Weg in die PKV führt, umso günstiger die Tarife. Ob die Voraussetzungen für den Systemwechsel erfüllt sind, lässt sich nicht immer beeinflussen. Bei den versicherten Leistungen, dem Selbstbehalt oder den Beitragsrückerstattungen hat es jeder Versicherte aber selbst in der Hand, wie stark sich der Beitrag verändert. Mithilfe des Tarifrechners lassen sich verschiedene „Szenarien“ durchrechnen.