Im Ausland und Inland schützt die Private Krankenversicherung Beamte umfassend und flexibel. Dabei nehmen Beamte & Beamtenanwärter eine gewisse Sonderstellung ein. Hintergrund: Beamte erhalten Beihilfe als Fürsorgeleistung des Dienstherrn. Diese deckt nicht 100 Prozent der Krankheitskosten. Für den verbleibenden Anteil ist eine Eigenvorsorge erforderlich. Wie hoch die Absicherung sein muss, richtet sich nach den Beihilfesätzen. Mit den Leistungen einer Privaten Krankenversicherung können Beamte individuell vorsorgen. Welche Kosten auf Beihilfeberechtigte bei der privaten Krankenversicherung zukommen, wird mithilfe des Private Krankenversicherung Beamte Rechner ermittelt.
Beamte Private Krankenversicherung: Die Fakten im Überblick
- Beamte, Richter u. Ä. sind nach SGB V versicherungsfrei
- Beihilfesätze allgemein ab 50 Prozent
- Kosten Private Krankenversicherung Beamte oft niedriger als für andere Vollversicherte
- Private Krankenversicherung Beamtenanwärter können Sondertarife abschließen
- Beihilfe gilt auch für Familienangehörige
Inhaltsverzeichnis
1. Besonderheit Beihilfe: Was meint Beihilfe im Detail?
Beihilfe ist eine Leistung, die sich aus dem besonderen Verhältnis zwischen Beamten und Dienstherren ergibt. Aufgrund der Fürsorgepflicht übernimmt der Dienstherr einen Teil der Kosten. Da die Besoldung zum Teil für die Gesundheitskosten einzusetzen sind, liegen die Beihilfesätze nicht bei 100 Prozent – ausgenommen bei der Heilfürsorge. Beamtenanwärter werden hier in der Regel identisch behandelt.
Es handelt sich also um eine finanzielle Unterstützung bei
- Krankheit
- Geburt
- Pflegebedürftigkeit
- Todesfällen
für Beamte und Richter sowie Angestellte im öffentlichen Dienst mit Beihilfeanspruch. Erstattet werden allgemein 50 bis 80 Prozent der Aufwendungen – je nach Beihilfeberechtigung und Bundes- bzw. Landesrecht. Sollte eine gesetzliche Heilfürsorge vorliegen, werden für den jeweils aktiven Beamten auch 100 Prozent übernommen (ähnlich der gesetzlichen KV). Für die Zeit danach sollte jedoch vorher die Anwartschaft in einer PKV ins Auge gefasst werden.
Da in Deutschland seit 2009 die allgemeine Versicherungspflicht gilt, müssen Beihilfeberechtigte für die übrigen Kosten eine Versicherung bei einer Krankenkasse abschließen (s. Beihilfeergänzungstarif).
Die Beamte Private Krankenversicherung hat gegenüber dem Modell für Selbständige und Angestellte einen enormen Vorteil – so beteiligt sich der Dienstherr durch die Beihilfe nicht nur an den Gesundheitskosten des Vertragsinhabers, sondern auch an denen der Kinder und des nicht erwerbstätigen Ehepartners (bzw. maximal 18.000 Euro pro Jahr). Das ist ein enormer Kostenvorteil, weshalb der Abschluss einer Privaten Krankenversicherung für Beamte fast schon selbstverständlich ist.
Wer erhält noch Beihilfe?
Die Beihilfe greift auch für Ehegatten und Kinder. Bei Kindern gilt, dass sie grundsätzlich solange beihilfeberechtigt sind, wie Anspruch auf Kindergeld besteht. Spätestens, wenn das 25. Lebensjahr vollendet ist, endet der Anspruch auf die gesetzliche Beihilfe.
Auch Ehepartner erhalten Beihilfe, wenn ihr Einkommen die Summe von 18.000 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigt. Diese Grenze ist vom Bund festgesetzt, kann aber in den Bundesländern variieren. In den folgenden Ländern werden die Beihilfeverordnungen des Bundes angewendet:
Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig Holstein und Thüringen.
Zusätzlich haben auch Richter – und in einigen Fällen Beschäftigte des Bundes, des Landes, einer Gemeinde oder einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft – Anspruch auf Beihilfe. Für Angehörige der Streitkräfte gilt, dass sie der truppenärztlichen Versorgung unterliegen. Ein Beihilfeanspruch kann sich für diesen Personenkreis nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Truppendienst ergeben.
2. Tarif-Beispiel: Die besten Tarife für Beamte
Viele Krankenversicherer bieten spezielle Tarife für Beamte und Beihilfeberechtigte an – die PKV für Beamte. Darin enthaltene Leistungen sichern den Versicherten ein breites Leistungsspektrum zu. Wie sehen die Kosten für die Tarife aus? Gezeigt wird das Ganze an einem Musterversicherten. Beispiel ist ein 30-jähriger Modellkunde (beihilfeberechtigt), der sich für die Signal Iduna entscheidet.
Rechenbeispiel: Beamte Private Krankenversicherung
Rechenbeispiel anhand des Tarifs Nürnberger B2/B50:
- Alter: 30 Jahre, Beamter, Beihilfe (Bund, 50% Beihilfeanspruch)
- Versicherungsbeginn: 01.12.2024
- Primärarztprinzip: Nein
- Sehhilfen: 100% bis zu 150 Euro/2 Jahre
- Heilpraktiker: 100% bis zum Höchstsatz
- Ein- oder Zweibettzimmer, Chefarzt
- Erstattung der Restkosten (50%) für ambulante, stationäre Heilbehandlung sowie Zahnbehandlung, Zahnersatz, Inlays und Kieferorthopädie
Tarif | SB/Jahr | monatl. Beitrag* |
B2/B50 | – | 259,81 Euro |
Erstattung der Aufwendungen durch den Bund für ambulante, stationäre Heilbehandlung sowie Zahnbehandlung, Zahnersatz, Inlays und Kieferorthopädie erfolgt in Höhe des vereinbarten Prozentsatzes. Die andere Hälfte übernimmt die Versicherung.
*Die dargestellten Werte dienen ausschließlich zu Illustrationszwecken, die Werte können nicht garantiert werden.
Es lässt sich unschwer erkennen, was die PKV für Beamte leistet. Wer sich als Beihilfeberechtigter privat versichert, greift zum Tarifrechner – und prüft, welcher Schutz für ihn am besten passt. Die Beispielrechnung kann den persönlichen Private Krankenversicherung Beamte Vergleich nicht ersetzen. Denn nur anhand der individuellen Situation und Ansprüche lässt sich erkennen, welcher Tarif für Beamte Potenzial hat.
3. Versicherungs-Vergleich: Ein Überblick
Deutschlandtest hat 2023 bei den Tarifen für Beamte und Beihilfeberechtigte wieder etwas genauer hingeschaut – und einen Test von privaten Versicherern durchgeführt. Der Zeitpunkt für den Test war sicher gut gewählt, da zum Jahreswechsel 2023 in der Branche die Beiträge deutlich stiegen.
Die Top 3 Versicherer bei Deutschlandtest 2023 sind:
- Allianz PKV (Tarif BHA51SB, BHK51, BHE1K, BHZ51, BHEB)
- AXA Krankenversicherung (Tarif Vision B-U, BW2-U, BN3/1-U, KUR-U/250)
- DKV (Tarif BK30, BKF20, BKH230, BKH2F20, BKH1, BEX (Topschutz))
Damit haben die Versicherer im Beihilfesegment ihre Position behauptet.
Im aktuellen Test aus dem Mai 2023 der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) wurde ebenfalls ein Blick verstärkt auf die Tarife für Beamte geworfen. Laut DtGV wurden im Mittel 320,92 Euro monatlich fällig (mit 50% Beihilfe), wobei für den gewählten Modellkunden das beste Preis-Leistungsverhältnis die HUK-Coburg bot mit einem Beitrag von 277,45 Euro. Das größte Leistungsspektrum für Beamte bot die Versicherungskammer Bayern (Quelle).
Wichtig ist, dass diese Awards und Wertungen immer nur als einer von vielen Anhaltspunkten verstanden werden. Wenn Sie dich „richtige“ Beamte PKV suchen, dann sind auch individuelle Rahmenbedingungen wichtig. Welche Leistungen möchte ich abgedeckt habe? Soll meine Familie berücksichtigt werden und wie sieht mein Familienstand überhaupt aus? Auch die tatsächliche Berufsgruppe unter den Beamten bzw. Beamtenanwärter ist entscheidend. So sollte ein Polizist eventuell auf andere Aspekte achten als ein Richter.
4. Checkliste: Darauf muss geachtet werden
Wenn Beamte + PKV zusammenkommen, geht es um die Beihilfe. Wie bei den Vollversicherten ist das Spektrum der Tarife recht groß. Wer hier nicht den Überblick verlieren will, braucht einen Vergleich – und die richtigen Punkte auf der Checkliste.
- Leistungsstärke: Die Private Krankenversicherung Kosten für Beamte sind ein Thema. Nicht minder wichtig sind die Leistungen. Unterm Strich muss beides stimmen. Wer in die PKV will, muss mit klaren Ansprüchen an die Auswahl herangehen.
- Transparenz: Hier geht es um einfache und verständliche Tarifbedingungen, eine klare Linie im Hinblick auf die Informationspolitik und das Versicherer den Tarifwechsel nicht unnötig schwer machen. Aber auch die Erstattung von Leistungen sollte vorab transparent für den Versicherten Beamten geklärt sein.
- Verlässlichkeit: Bei einer Privaten Krankenversicherung sollte man sich gut aufgehoben fühlen. Leider erleben Versicherte in bestimmten Situationen immer wieder Überraschungen. Beamten kann dies genauso passieren, wenn sie bei der Auswahl der Versicherung nicht aufpassen.
- Angebotsvielfalt: Jeder Beihilfeberechtigte hat individuelle Vorstellungen. Nur wo sich diese flexibel umsetzen lassen, entsteht ein dauerhaft zufriedenes Verhältnis zwischen Versicherer und Kunden. Beamte und Anwärter haben in der PKV – anders als z.B. in der gesetzlichen GKV – eine weitreichende Vielfalt an Tarifen und Zusatzabsicherungen, die es ermöglichen, dass sie sich und ihre Familie bestens absichern können.
- Wahlfreiheit: Die Wahlfreiheit bezieht sich einmal auf den Angebotskatalog und die versicherbaren Leistungen – aber auch auf die Frage, inwiefern der Verzicht auf Wahlleistungen im Krankenhaus honoriert wird.
- Eigenverantwortung: Prophylaxe schützt die Gesundheit und die Kasse der Versicherer. Im Idealfall gibt es für Vorbeugung – etwa beim Zahnarzt – und Kostenbewusstsein einen Bonus durch den Versicherer. Auch sportliche Betätigungen und andere für die Gesundheit positive Dinge, werden daher gerne bezuschusst oder übernommen.
- Erreichbarkeit: Für Versicherte soll eine PKV schnell erreichbar sein. Dies bezieht sich einmal natürlich auf den Kundenservice und die Kompetenz der Berater. Aber auch das Thema Schnelligkeit der Erstattung spielt eine Rolle.
- Beitragsstabilität: Niemand zahlt gern mehr. In der PKV gehören Anpassungen der Prämie dazu. Aber nicht alle Versicherer drehen in gleicher Weise an der Preisschraube. Durch die umfangreiche Beihilfe des Dienstherrn und die grundsätzlich sehr moderaten Preise bei einer Beamten PKV bietet sich für Leute dieses Berufsstands aber noch einmal eine erhöhte Stabilität beim Beitrag im Vergleich zu anderen Personengruppen.
- Zusatzversicherungen: Dieser Aspekt ist im ersten Moment für Menschen mit einer gesetzlichen Kassenversicherung interessant. Aber auch Beamte finden sicher Gefallen an der einen oder anderen Premiumleistung – ohne gleich komplett den Tarif zu wechseln.
- Gute Testergebnisse durch Ranking-Agenturen: Beihilfeberechtigte sind keine Fachleute beim Thema PKV. Tests und Ratings werden daher gern als Hilfe genutzt. Eine gute PKV überzeugt Kunden und Versicherungsexperten.
Der PKV Vergleich umfasst Tarife namhafter Versicherer, die sich Kundenservice und verbraucherorientierte Leistungen auf die Fahnen geschrieben haben. Damit aus einer guten PKV der ideale Top-Schutz werden kann, entscheiden die persönlichen Bedürfnisse, welche in den Tarifrechner einfließen.
5. FAQ: 5 wichtige Fragen & Antworten
Fallen Beihilfeberechtigte unter die Krankenversicherungspflicht?
Ja und nein. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Krankenversicherungspflicht nach § 193 VVG sind Beamte versicherungspflichtig. Aber: Für sie gilt nicht die nach § 5 SGB V geltende Versicherungspflicht in der GKV. In diesem Punkt sind sie versicherungsfrei und dürfen sich zwischen GKV (freiwilliges Mitglied) und der PKV entscheiden.
Was genau bedeutet der Begriff Beihilfe?
Hierbei handelt es sich um eine Umsetzung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums, die auch im Grundgesetz festgeschrieben sind. Basierend darauf greift zwischen Dienstherr und Beamten das Alimentationsprinzip – also die Fürsorgepflicht. Diese beinhaltet auch eine Übernahme von Behandlungskosten für den Krankheits-/Pflegefall.
Wie hoch kann die Beihilfe des Dienstherrn ausfallen?
Generell werden die Beihilfesätze in Beihilfeverordnungen geregelt. Da Beamte auf Bundes- oder Landesebene beschäftigt werden, können sich die Regelungen im Einzelnen unterscheiden. Je nach Land und Familienstand gibt es 50 und 80 Prozent über die Beihilfe.
Welcher Beihilfesatz wird wann gewährleistet (Beihilfe Bund)?
- Beihilfeberechtigte/Beamte – 50 Prozent
- Beihilfeberechtigte mit zwei oder mehr im berechtigten Kinder – 70 Prozent
- Berücksichtigungsfähige Ehegatten – 70 Prozent
- Jedes berücksichtigungsfähige Kind – 80 Prozent
- Empfängerinnen und Empfänger von Versorgungsbezügen – 70 Prozent
Wozu sollten Beamte eine PKV abschließen?
Da die Beihilfe nur zwischen 50 und 80 Prozent der entstehenden Krankheitskosten abdeckt, müssen die Versorgungslücken geschlossen werden. Mit einer privaten Krankenversicherung haben Beihilfeberechtigte die Möglichkeiten diese Lücke zu schließen. Die freiwillige Mitgliedschaft in der GKV hat den Nachteil, dass Beamte keinen PKV Arbeitgeberzuschuss erhalten – und die Leistungen strikt auf die GKV limitiert sind.